Hessische/Niedersächsische Allgemeine

Nr. 34

Sonntag, 24. August 1997

 

SICHERHEITSRISIKO

 

Datenklau per ISDN

 

ISDN-Karten bieten schnelle Verbindungen ins Internet. Doch sie haben einen Schönheitsfehler: Unbemerkt kann man sich "Trojanische Pferde" auf die Platte laden.

 

Der Einsatz von ISDN-Karten in gängigen PC-Systemen zur Datenfernübertragung birgt große Sicherheitsrisiken. Darauf weist die Zeitschrift "PC intern" in ihrer September Ausgabe hin. Obwohl das Problem den Kartenherstellern seit langem bekannt sei, könne nach wie vor jeder PC durch die ISDN-Verbindung unbemerkt von außen ausspioniert und manipuliert werden.

Häufige Angriffspunkte: Das Programm wählt eine teure 0190er-Nummer an, was die nächste Telefonrechnung zum Schrecken werden läßt, oder es durchsucht die Festplatte nach Daten und überträgt diese an vorab definierte Telefonnummern. Besonders gefährlich wird es, wenn ein solches Programm Daten aus Homebanking- Transaktionen abfängt und Kontonummer sowie Geheimnummer ausspioniert. Auf drei Wegen können die "Trojanischen Pferde" in fremde Rechner gelangen:

- Download aus dem Internet

- Programmkopien von Freun- den

- Eindringen von außen zu Spionagezwecken

Gerade der letzte Punkt sollte nicht unterschätzt werden, denn mit einem derart präparierten Programm steht das Netzwerk eines gesamten Unternehmens sozusagen zur Disposition. Der Industriespionage ist Tür und Tor geöffnet. Dem "skandalösen Verhalten" der Kartenhersteller trat das Magazin aus dem Data- Becker-Verlag nun mit einer eigenen Softwareentwicklung entgegen: Auf seiner Homepage im Internet stellt "PC intern" kostenlos das Programm ISDN-Control zur Verfügung, mit dessen Hilfe alle unerwünschten Verbindungsversuche des PCs nach außen abgefangen werden. Die Adresse lautet: http://www.pcintern.de

 

(hpo)