Hessische/Niedersächsische Allgemeine

Nr. 35

Sonntag, 31.August 1997

Bankgeschäfte bald auch im Internet

 

Für T-Online dürfte der Herbst spannend werden. Das faktische Monopol auf das Homebanking, das den BTX-Nachfolger zum größten Onlinedienst in Deutschland machte, ist zu Ende. Fast alle großen Banken, die Sparkassen, die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Postbank wollen in den kommen-den Monaten die Abwicklung der Bankgeschäfte auch über Internet anbieten.

 

2,5 Millionen Konten

 

Bei T-Online bieten nach Angaben der Telekom 1500 Geldinstitute Homebanking an; darüber werden inzwischen 2,5 Millionen Konten geführt. Daß sich das Internetbanking in noch bescheidenen Größenordnungen bewegt, zeigt auch die Tatsache, daß selbst die 2,5 Millionen Konten bei T- Online nach BdB-Angaben gerade dreieinhalb Prozent aller Girokonten in der Bundesrepublik ausmachen. Die Sicherheit der Konten – und der Bank – vor dem Zugriff Dritter war es bislang vor allem, die viele Banken von dem Schritt ins Internet als Kontoführungsplattform abhielt. HBCI heißt jetzt das Zauber-wort, das diese Zweifel beseitigen sollen. HBCI steht für Homebanking-Computer- Interface, ein vom Zentralen Kreditausschuß der deutschen Geldinstitute (ZAK) entwickeltes Verfahren zur Verschlüsse- lung von Nachrichten, das praktisch wie eine elektronische Unterschrift funktioniert. Ein weiterer Grund, der einer allgemeinen Verbreitung von Internetbanking im Wege steht, ist sicherlich die Technik. Ein Computer mit Modem kostet 2000 Mark (und mehr), noch nicht einmal jeder fünfte Haushalt besitzt einen.

 

(AP)