Hessische/Niedersächsische Allgemeine

 

12. September 1997

 

OBZÖNE ABBILDUNGEN

"Porno-Blocker" fürs Internet entwickelt

 

Amerikanische Wissenschaftler wollen künftig Computer-Kids beim Surfen durchs Internet mit einem neuartigen "Porno-Blocker" am Zugriff auf obszöne Online- Abbildungen hindern. Das am Donnerstag bei einem Multimedia-Kongreß in Darmstadt vorgestellte Programm verweigere praktisch den Zugriff auf alle anstößigen Nacktbilder im Internet, berichtete der Stanford-Wissenschaftler James Ze Wang bei der Präsentation seines neuen Systems. Bisher eingesetzte Filter hatten lediglich Internet-Inhalte nach bestimmten Worten wie "Sex", "Porno", "Erotik" und anderen Reizworten ausgefiltert. Das von Wang entwickelte System, das demnächst in den Handel kommen soll, basiert nach seinen Angaben auf einem Abgleich von mutmaßlichen Nackt- und Porno-Darstellungen mit rund 10 500 gespeicherten Bild-Mustern. Davon seien 500 Nackt- und Porno- Darstellungen, wie sie im Internet üblich seien; der Rest unverdächtige Abbildungen von Menschen. Stelle das Filterprogramm eine große Ähnlichkeit des angeforderten Internet-Bildes mit einem anstößigen Nacktbild fest, sperre das Programm automatisch die Zugriffs-möglichkeit, erläuterte Wang vor rund 120 Multimedia- und Telekommunikations- Experten aus aller Welt.

Eltern-Interesse

Bei der weltweiten Vermarktung des "Porno-Blockers" setzen die Forscher vor allem auf das Interesse von Eltern, die ihre Kinder beim Surfen durchs Internet vor pornographischen Darstellungen schützen wollen. Auch für Schulen sei das System interessant, hieß es. (dpa)