Internet-Surfen

Erhebliche Preisunterschiede

Wer sich einen Zugang zum Internet besorgen will, sollte auch an die Kosten denken. Die wiederum sind abhängig von Wohnort und Nutzungsdauer.

Stundenlanges Surfen im Internet kann tiefe Löcher in den Geldbeutel reißen. Die Stiftung Warentest hat einmal den Versuch unternommen, die Angebote der Provider miteinander zu vergleichen (Provider = Firmen, die den Zugang zum Internet ermöglichen). Für 30 Stunden im Monat – also eine Stunde täglich – schwanken die Kosten, die zusätzlich zu den Telefongebühren fällig werden, zwischen 0,00 und 177,90 Mark. (Den kostenlosen Dienst bietet Germany.net. Er wird durch Werbeeinblendungen finanziert, die den Nutzer allerdings Zeit kosten und die seine Telefonrechnung erhöhen.) Oft hat der Benutzer zwei Vertragsmodelle zur Auswahl, die sich in der Anzahl der Freistunden zu einem Pauschalpreis unter-scheiden. Sind die Freistunden ausgeschöpft, wird die weitere Nutzungszeit mit Stundengebühren abgerechnet. Wenn möglich, empfiehlt die Zeitschrift test aber, einen Pauschaltarif ohne Zeitbegrenzung vorzuziehen. Eine dem Test angefügte Übersicht von 25 deutschen überregionalen und regionalen Internet-Anbietern nennt für 16 von ihnen diese Möglichkeit, darunter sind neun überregionale Anbieter. Die vollständige Tabelle finden Sie im Oktober-Heft der Stiftung Warentest. Hier eine kurze Zusammensteilung:

 

 

Neben den Gehühren für die Internet-Nutzung können auch die Telefongebühren ins Gewicht fallen. Bei der Auswahl des Anbieters sollte man deshalb auf einen Zugang am eigenen Wohnort achten. Das ist in der Regel billiger, als einen Zugang im telefonischen Ferntarif zu benutzen. Und die Geschwindigkeit spielt auch eine Rolle, vor allem dann, wenn man Software aus dem Internet herunterladen will. Besitzer eines modernen Modems können dessen Leistungs- vermögen im Internet oft nur etwa zur Hälfte ausnutzen. Das ergab ein Test der Internet-Zugänge von America Online (AOL), Compuserve, IBM Global Network, Metronet, Microsoft Network (MSN), Nacamar, T-Online und Uunet (vormals Eunet). Als Übertragungsraten wurden von der Stiftung Warentest im Mittel Werte um 16 000 Bit je Sekunde gemessen, während die heute üblichen Modems 33 600 Bit je Sekunde erreichen. Innerhalb dieses mittelmäßigen Gesamteindrucks fand die Stiftung Warentest deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern: Weitgehende Ausgeglichenheit bei passablen Geschwindigkeiten konnte sie MSN und Uunet bescheinigen. Am Wochenende besonders schnell sind AOL, Compuserve und IBM. Deutlich im Rückstand gegenüber den anderen Anbietern liegen Nacamar und T-Online. Bei letzterem war allerdings zum Testzeitpunkt nur der alte, langsamere Zugang verfügbar. Eine Besonderheit gibt es beim Metronet: Dessen Zugang ist an Wochentagen sehr schnell, allerdings unter Zuhilfenahme des Proxy-Servers. Dabei handelt es sich um einen Zwischenspeicher für häufig abgefragte Internetseiten, der die Zugriffe beschleunigt – jedoch auf Kosten der Aktualität. Dieses Verfahren benutzen im übrigen fast alle Betreiber, Metronet erlaubt aber im Vergleich zu anderen nicht, den Proxy-Server von der Benutzerseite her zu umgehen. Teilweise erhebliche Mängel stellte die Stiftung Warentest in den Vertragstexten fest, die in einer Reihe von Fällen das deutsche AGB-Gesetz verletzen. Zum Beispiel behalten sich mehrere Anbieter vor, ihre Nutzungsbedingungen jederzeit zu ändern. In einem Fall muß der Kunde in die Nutzung seiner Personendaten unbeschränkt einwilligen. Bei einem Anbieter liegen die Nutzungsbedingungen nur in Englisch vor.

(td/hpo)