Das Internet

Per Mausklick um die weite Welt

Aller Anfang ist schwer? Nein – als frischgebackener Internet-Benutzer haben Sie schon die gröbsten Hürden genommen: Die Ausrüstung steht parat, die Anmeldung ist erfolgt, es kann losgehen.

Modem oder ISDN-Karte sind justiert, beim Provider Ihrer Wahl sind Sie angemeldvt und die telefonische Anwahl funktioniert auch – die Online-Welt steht Ihnen offen. Keine Scheu vor dem vermeintlichen Chaos, das unweigerlich auf Sie einstürzt. "Willkommen an Bord, die ersten Schritte sind nicht schwer" mit solchen oder ähnlich tröstenden Grußbotschaften wird der Provider Ihre ersten Schritte am Bildschirm begleiten und Ihnen jede Unterstützung anbieten. Diese Hilfen sind zahlreich und mitunter sehr detailliert. Anders gesagt: Sie lenken ab. Einfach alles mal auszuprobieren ist wohl der beste Weg, um sich zu orientieren. Viele Fragen erledigen sich dadurch von selbst, für die Details ist später immer noch Zeit. Doch denken Sie daran, bevor viele Stunden wie im Flug vergehen: Online-Zeit wird grundsätzlich berechnet. Zumindest, durch die Telefonentgelte entstehen Kosten, selbst wenn ihr Zugang (Account) Freistunden enthält. Manche Teile Ihres Online-Programms funktionieren allerdings auch "offline", ohne aktive Telefonverbindung zum Provider. Zum ersten Kennenlernen lohnt es sich durchaus, vor dem Surfen im Internet alles mal in Ruhe als Trockenkurs durchzuspielen. Ein Tip: CD-Roms mit gespeicherten Internet.-Seiten.

Durchs Netz brausen

Damit Sie im Netz der Netze überhaupt. "vom Fleck" kommen, steht Ihnen ein Browser zur Verfügung. Dieses Basisprogramm mit dem prickelnd- schicken Namen (englisch,,to browse": schmökern, sich umsehen) stellt in der Hauptsache Text-, Klang- und Bilddateien dar. Zwei führende Softwareprodukte sind der Netscape Navigator und Microsofts Internet Explorer. Per Mausklick surft man damit komfortabel von Inhalt zu Inhalt, hangelt sich um die Welt von Rechner zu Rechner, Tipparbeiten sind inzwischen häufig überflüssig. Die dominiervnde grafische Bedienungsoberfläche des Internet, das WWW (World Wide Web), erlaubt eine komfortable Verbindung von Text., Bild, Ton, Video und dreidimensionalen Objekten.

Auf Draht per Post

Was können Sie im und mit dem Internet machen? Fast alles – aber der Reihe nach. Eine der beliebtesten Funktionen ist die elektronische Post, kurz E-Mail genannt. Sie kann minutenschnell weltweit versendet (gemailt) werden. Außerdem lassen sich beliebige Dateien als elektronisches Anhängsel mitverschicken. Mit zusätzlicher Software können Sie beispielsweise auch über das Internet telefonieren, faxen oder Videokonferenzen halten. Damit, das reibungslos funktioniert, gibt es weltweit gültige Standards. Nur so ist es möglich, daß selbst exotische Rechner und deren grundverschiedene Betriebssysteme verknüpfbar sind. Die Software zur Internet-Kommunikation ist dann zwar je nach Rechner, auf dem sie läuft, unterschiedlich. Die übertragenen Datenformate sind jedoch gleichartig, sie können praktisch überall empfangen und verarbeitet werden. Alle Kommunikation geschieht auf Basis dieses sogenannten TCP/IP-Standards. Grafische Benutzeroberflächen, die HTML-Seiten im World Wide Web, der Download von Daten auf FTP – Servern – alle Dienste gründen auf diese Übertragungstechnik, mit der paketweise Infos über die Datenautobahn geschickt werden. Dabei gibt es – trotz Microsoft – kein Produktdiktat. Die Verkehrsregeln und Normen werden in Gremienarbeit erarbeitet und veröffentlicht. Durch den dezentralen, multinationalen Aufbau des Netzes der Netze gibt es praktisch keinen, der Inhalte von Informationsanbietern so kontrolliert, daß er mit technischen Mitteln deren Veröffentlichung ausschließen könnte. Es gibt keine Firma "Internet", es gibt keinen, dem das Internet gehört. Ungezügelte globale Meinungsfreiheit ist eine spannende Angelegenheit. Auch wenn sie sich im Internet oftmals auf Reklameseiten von kommerzieIlen Anbietern reduziert. Gerade für Einsteiger ist die Orientierung inmitten dieser Vielfalt nicht einfach.

Tücken der Technik

Lassen Sie sich von technischem Kauderwelsch bloß nicht abschrecken: In der Regel bleiben Sie als Nutzer von lästigen Feinheiten verschont. Aber: Das Internet ist, praktisch eine gigantische Dauerbaustelle, deren Struktur- in Grundzügen zu verstehen, zahlt sich aus, um Störungen zu über brücken. Außerdem dienen diese Informationen zum Verständnis dessen, was das Internet ist, was dieses expandierende Medium kann, wo seine Grenzen liegen, welche juristischen Probleme es gibt und wo etwa in puncto Datensicherheit und informationelle Selbstbestimmung, erhebliche Gefahren lauern und Chancen warten.

VON MARIUS KAUSCH

Stichworte:

Internet: Verbund einer VielzahI regionaler und lokaler Computer-Netze in aller Welt. Das Internet wurde in den 60er Jahren in den USA für militärische Zwecke entwickelt, sein dezentraler Aufbau sollte sogar einen Nuk1earanggriff überdauern. Dies wurde durch g1eichberechtigte, möglichst viele Verbindungen erreicht.

HTML: Die Abkürzung steht für Hypertext Markup Language. Es handelt sich um eine Sprache, mit der WWW- Dokumente erstellt werden. Schriftart, Schriftgröße, Textformat, Darstellung von Bildelementen usw. lassen sich so beschreiben.

FTP: Das ist die Abkürzung für File Transfer Protocol – der Name für einen technischen Standard, um Dateien von einem Computer auf andere zu übertragen.

Download: Bei einem Download werden Dateien beliebigen Inhalts von einem externen Rechner auf den eigenen Computer übertragen. Diesen Vorgang in der ungekehrten Richtung nennt man Upload.

TCP/IP: Abkürzung für Transmission Control Protocol/Internet Protocol. Dieses Protokoll zum Datenaustausch in Netzwerken hat sich zum Standard des Internet entwickelt. Die Daten werden in Pake zerlegt und über das Netz geschickt. Den Weg finden sie mit der individuellen IP(Internet Protocol)-Adresse des Zielcomputers. Dort setzt TCP die Daten wieder automatisch zusammen

HTTP: Hypertext Transfer Protocol - (Hypertext-Ubertragungsprotokoll,) Em Standard zur Übermittlung voa Multimedia-Dokumenten, den HTML-Seiten im Internet. HTTP-Server, also Internetrechner, die HTTP beherrschen, werden oft auch kurz WWW-Server genannt (ius)