INTERNET-PROJ E KT

Schule ohne Grenzen

Die Schule ohne Grenzen" soll nicht länger nur ein Menschheitstraum bleiben – Internet sei Dank. Dazu hat die Europäische Kommission in Brüssel das Internet-Projekt "Internet-based teaching and learning" (in-tele) an die Friedrich- Schiller-Universität Jena vergeben und für zunächst zwei Jahre mit rund zwei Millionen DM Fördermitteln ausgestattet. Das Team um den Jenaer Kommunikationspsychologen Prof. Dr. Wolfgang Frindte und Dipl.-Psych. Thomas Köhler will ein europaweites Computernetz aufbauen, in dem Formen und Möglichkeiten des Schulunterrichts via Internet erprobt und erforscht werden können. Die Schulen erhalten dafür eine zusätzliche Computerausrüstung, mit der internetbasierter Unterricht in unterschiedlichen Fächern auch außerhalb des Computerpools gegeben werden kann. In Trainingskursen lernen Lehrer und Schüler gemeinsam, selbständig computerbasierte Unterrichtseinheiten zu erstellen und mit ihren Partnern aus den anderen Ländern zu bearbeiten. Neben den kommunikations- und pädagogisch- psychologischen Forschungsergebnissen, die in-tele liefern soll, wollen die Wissenschaftler ein Handbuch und eine CD- Rom für den Internet-Unterricht erarbeiten. Aufgrund der grenzüberschreitenden Dimension des Projekts erwarten die Wissenschaftler, daß wechselseitige Stereotypen und Vorurteile abgebaut werden. "Ob dabei sogar so etwas wie eine virtuelle europäische Identität zwischen den beteiligten Lehrern und Schülern aus England, Frankreich, Schweden und Deutschland entsteht, kann am in-tele- Projekt dann modellhaft über- prüft werden", hofft Frindte. Beteiligt an dem Projekt sind neben dem Jenaer Pädagogik-Professor Dr. Ewald J. Brunner, Wissenschaftler der Universitäten Essex (England), Strassbourg (Frankreich) und Umea (Schweden) sowie vom Institut für Angewandte Software-Entwicklung in München. (cid)