DAS INTERNET

Browser machen Datenreisende mobil

Was es im Internet zu sehen und zu hören gibt, entscheidet die Software: Browser bieten die Funktionsvielfalt, um die angebotenen Inhalte in Bilder und Töne zu übersetzen.

Ohne Programme läuft auf einem Computer gar nichts - von den immer ausgefeilter werdenden Internet-Funktionen ganz zu schweigen. Wer die im Netz gebotene Vielfalt ausschöpfen will, braucht neben zeitgemäßen Rechnern aktuelle Software, die mit möglichst vielen unterschiedlichen technischen Standards fertig wird. Als Alleskönner auf diesem Gebiet empfehlen sich den Anwendern sogenannte Browser. Das sind mitunter üppig geratene Programmpakete, mit denen sich in erster Linie das World Wide Web komfortabel bereisen läßt. Was auch immer im Internet angeboten wird – Texte, Transfer von Dateien, Bilder, Videos, Sprache, Musik in allen multimedialen Kombinationen: Je mehr ein Browser davon klaglos, schnell und in guter Qualität darstellen kann, desto besser ist er. Die beiden gefragtesten Vertreter dieser Software-Gattung entwickelten Netscape ("Navigator" beziehungsweise "Communicator" ) sowie Microsoft ("Internet Explorer"). Gegenwärtig streiten sich folglich zwei Lager um die Frage, welcher der beiden Browser in der jeweils aktuellen Version der bessere ist – Netscape oder Microsoft? Für viele ist das eher eine Geschmacksfrage, oder – wie bei David und Goliath – eine Sache der Sympathie: Beide Systeme sind einfach zu bedienen, leistungsfähig und somit durchaus in der Lage, Internet-Surfer punktgenau ans Ziel zu bringen. Um ständig "up to date" zu sein, haben die Browser eine weitere Gemeinsamkeit: Sie sind lernfähig. Mit Erweiterungen Plug-Ins beziehungsweise ActiveX Controls genannt, läßt sich das jeweilige Programmpaket ausbauen und auf den neuesten Stand bringen. "Taufrische" Versionen dieser Mini-Programme lassen sich aus dem Internet laden und in das vorhandene Basispaket "einpflanzen" – so ist man gerüstet. Trotzdem werden im WWW immer wieder als Grafiken, Töne oder Videos verpackte Informationen angeboten, die sich partout nicht anzeigen oder abspielen lassen, weil die auf dem eigenen Rechner installierte Software dem hinterhinkt, was begeisterte Programmierer am anderen Ende der Leitung gerade als innovativen "letzten Schrei" installiert haben. Richtig lästig wird das bei scheinbar interessanten Seiten, die sich erst nach erheblichen Ladezeiten als unverdaulich entpuppen oder gar System-Abstürze nach sich ziehen. Besser, man ärgert sich nicht: Denn zeitweise Inkompatibilität gilt unter Optimisten als Tribut an die rasante Weiterentwicklung, auch Datenautobahnen brauchen Baustellen. Und Standards veralten praktisch schon in dem Augenblick, in dem sie gesetzt werden.

Der Browser ist geladen, die Online-Verbindung zum Profi der steht – was nun? Surfen Sie los: Erster Schritt dürfte die Eingabe einer Adresse im World Wide Web (Uniform Resource Locator, URL genannt) sein. Beispiel: http://www.web.de. Ein Druck auf die Return-Taste, und die bestellte Startseite des gewählten Angebots erscheint. Tipperei wird überflüssig, wenn man per Hyperlink - von Seite zu Seite wechselt – gemeint sind die farblich hervorgehobenen Querverweise im dargestellten Text, die auf Mausklick reagieren und den Browser direkt zu einer Anschlußadresse springen lassen. So hangelt man sich weiter – bis schon nach kurzer Zeit die Übersicht dahin ist. Spätestens jetzt lohnt sich die Mühe, den Browser seiner Wahl näher kennenzulernen, was im Programm umfangreiche Hilfe-Menüs erleichtern sollen. Die recht nützliche Schaltfläche mit dem Links-Pfeil, bringt zum Beispiel die zuletzt besuchte Seite auf den Schirm. War diese nach Form und InhaIt überzeugend, sollte man die Adresse archivieren und damit für künftige Sitzungen einfach auf Tastendruck zugänglich machen. Das segensreiche Stichwert heißt: "Favoriten / Lesezeichen hinzufügen". Unabhängig davon verfügt jeder Browser über einen sogenannten Verlaufs- oder Historyordner, der als eine Art – allerdings befristetes – Langzeitgedächtnis penibel auflistet welche Seiten in den zurückliegenden Sitzungen besucht wurden. Auch hier genügt ein DoppeIklick auf den entsprechenden Eintrag, und schon lädt der Browser die gewählte Seite aus dem Internet. Hat man auf diese Weise ein paar Dutzend Adressen zusammen, kann man sich mit System bewegen und hat seinen Besuchen im Netz der Netze eine Struktur gegeben: einen festen Stamm von Adressen, der sich nach eigenen Kriterien erweitern läßt. Dem Browser sei Dank: Der rote Faden bleibt erhalten und bietet einen Rückhalt, um im Datenmeer Kurs zu halten und bald mit größter Selbstverständlichkeit zu navigieren. Auch dann noch, wenn unweigerlich die nächste Erkenntnis winkt: Es gibt im Netz mehr als nur einen roten Faden.

Sie wollen mehr Überblick? Rund 11 000 nützliche Einträge von A bis Z umfaßt ein Adressen-Katalog für Fortgeschrittene, der in den Netscape-Browser einfach importiert werden kann. Der dicke Brocken (knapp 400 KByte, gepackt) läßt sich unter http://ourworld.compuserve.com/homepages/ RGMarz kostenlos laden.